Durch Tragödie zur Person der Zeitgeschichte
Chefredakteur verteidigt die Nennung des vollen Namens des Co-Piloten
Die Online-Ausgabe einer Regionalzeitung berichtet über die Germanwings-Tragödie, bei der im März 2015 150 Menschen ums Leben kamen, darunter auch der Co-Pilot, der das Flugzeug und damit 149 Opfer bewusst abstürzen ließ. Am Beginn des Textes heißt es, Patrick Sondheimer, der Kapitän der Maschine, sei zum Zeitpunkt der Katastrophe aus dem Cockpit ausgesperrt gewesen. Die Zeitung nennt den Namen des Co-Piloten Andreas Lubitz. Ein Leser der Zeitung sieht in der Namensnennung einen Verstoß gegen den Pressekodex. Der Chefredakteur weist den Vorwurf zurück. Die Redaktion habe sich für die Nennung des Namens des Co-Piloten entschieden. Der Grund dafür sei gewesen, dass Andreas Lubitz diese Tragödie ausgelöst habe, so zu einer Person der Zeitgeschichte geworden sei und damit ein herausragendes Interesse an seiner Person bestehe.