Ängste vor womöglich tödlicher Krankheit geschürt
„Zappelige Kinder leiden oft unter lebensgefährlicher Krankheit“: Unter dieser Überschrift berichtet eine Boulevardzeitung darüber, dass bei zappeligen Kindern oft ADHS diagnostiziert werde. „Aber: bei einem großen Teil der mit ADHS-diagnostizierten Kinder liegt etwas ganz anderes zugrunde: Schlafprobleme!“ Dazu zähle unter anderem die sogenannte Schlafapnoe, also Atemaussetzer im Schlaf. Wenn diese Unterbrechungen der Sauerstoffzufuhr unbehandelt blieben, führten sie „im schlimmsten Fall sogar bis zum Tod.“ Die Zeitung zitiert dazu den Präsidenten der Deutschen Gesellschaft Zahnärztliche Schlafmedizin: „Man geht davon aus, dass 40 Prozent dieser Kinder (die vermeintlich ADHS haben, Anm. d. Red.) gar nicht von Natur aus zappelig sind, sondern einfach nur schlecht schlafen.“ Der Beschwerdeführer kritisiert die Überschrift als absolut reißerisch. Sie entspreche nicht den Tatsachen. Der Bericht erwecke den Eindruck, als hätten 40 Prozent dieser Kinder kein ADHS, sondern eine tödliche Krankheit. Kein einziger Spezialist bestätige die Aussage dieses Zahnarztes. Dass Schlafapnoe eine tödliche Krankheit sei, entbehre jeglicher Grundlage. Sie könne, wie alle Krankheiten, tödlich sein, aber nur in den seltensten Fällen. Zudem sei es lächerlich zu behaupten, 40 Prozent aller diagnostizierten Kinder hätten kein ADHS, sondern eine Schlafapnoe. Hier werde eine persönliche Meinung als Tatsache verkauft, mit dem Zweck, betroffene Eltern zu verängstigen und Umsatz zu generieren. Die Zeitung hält ihre Berichterstattung nicht für unangemessen sensationell.