Jagdschein als Vehikel für den Dschihad?
Es gibt einfachere Wege, um an Waffen zu kommen
„Mit Jagdschein in den heiligen Krieg“ – unter dieser Überschrift berichtet die Online-Ausgabe einer Regionalzeitung darüber, wie zwei jugendliche Konvertiten sich auf den Dschihad in Syrien vorbereitet hätten. In Deutschland kämen Jäger nach ihrer Ausbildung ohne größere Schwierigkeiten an Waffen. Salafisten könnten sich das für ihre Zwecke zunutze machen. Deutsche Dschihadisten, die sich als Jäger tarnen, um legal an Waffen zu gelangen, dieses Szenario sei nun - wie die Zeitung schreibt – real. Der Artikel ist mit einem Foto illustriert. Es zeigt einen Jäger mit Gewehr im Anschlag. Bildunterschrift: „Ein Jäger steht während einer Treibjagd mit seinem Gewehr schussbereit am Waldrand. Behörden befürchten, dass sich Salafisten über Jagdvereine Waffen besorgen können und regelmäßig ihre Treffsicherheit trainieren.“ Ein Leser der Zeitung vermisst in dem Artikel jegliche Objektivität. Dieser strotze vor unsachlicher Polemik. Weder sei in Jagdvereinen oder Jagdschulen eine Ausbildung von Muslimen für den „Dschihad“ feststellbar, noch sei die jagdliche Ausbildung geeignet, das für einen Krieg erforderliche Wissen zu erwerben. Der Beschwerdeführer merkt weiterhin an, dass die Beschaffung von Waffen im kriminellen Milieu oder in Osteuropa wesentlich einfacher sei, als den Umweg über eine jagdliche Ausbildung zu gehen. Waffentechnische Inhalte seien nur ein kleiner Teil regulärer jagdlicher Ausbildung. Der stellvertretende Chefredakteur spricht im Zusammenhang mit der Beschwerde von sehr freizügigen Interpretationen oder auch Meinungsäußerungen. Der Autor des kritisierten Beitrages habe sehr sorgfältig recherchiert und lasse auch Gesprächspartner aus der Jägerschaft zu Wort kommen.