Irreführende Darstellung zum Kohleverbrauch
„Deutschland in der Kohle-Falle trotz Öko-Ausbau: Unser Strom ist so schmutzig wie seit fünf Jahren nicht“: Unter dieser Überschrift berichtet eine Boulevardzeitung online über die CO2-Bilanz der deutschen Stromproduktion. Trotz des beschlossenen Kohle-Ausstiegs habe Deutschland in den vergangenen 30 Tagen mit jeder produzierten Kilowattstunde Strom durchschnittlich 562 Gramm des Treibhausgases CO2 in die Luft geblasen; in den ersten 17 Dezember-Tagen seien es sogar 592 Gramm gewesen. Damit sei der durchschnittliche CO2-Ausstoß so hoch gewesen wie seit fünf Jahren nicht mehr. „Heißt: Deutschland braucht an grauen und windstillen Tagen wieder mehr Kohle als früher.“ Der Beschwerdeführer hält die Hauptstoßrichtung des Artikels für falsch und manipulativ. 2023 sei in den fraglichen Kalenderwochen deutlich weniger Kohle verstromt worden als im Vergleichszeitrum 2022.Die Zeitung beruft sich auf Daten eines Energiedaten-Dienstleisters. Um den CO2-Ausstoß der Energiewirtschaft in einer Dunkelflaute (einer Zeitspanne, in der Sonnen- und Windenergie kaum oder gar nicht zur Verfügung stehen) anschaulich abbilden zu können, sei die Redaktion vom Monatsschema abgewichen und habe den Ausstoß jener 30 Tage errechnet, in denen sich die Dunkelflaute zugetragen habe. Aus den Daten des Dienstleisters gehe hervor, dass in der Monatsansicht zuletzt zu Jahresbeginn 2018 ein höherer CO2-Ausstoß vorgelegen habe als in den für den Artikel maßgeblichen 30 Tagen.