Vorwurf gegen Redaktion: „Effekthascherei“
Magazin hat nicht gegen presseethische Grundsätze verstoßen
Ein Nachrichtenmagazin veröffentlicht online einen Beitrag unter der Überschrift „Petition fordert Bundesverdienstkreuz für polnischen Lkw-Fahrer“. 13.500 Menschen hätten sich in einer Online-Petition für die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an den getöteten Lkw-Fahrer ausgesprochen. Dieser war bei dem Attentat auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin getötet worden. Die Redaktion zeigt den Mann im Bild. Bildtext: „Letzte Aufnahme von Lukasz U.“ Ein Leser des Nachrichtenmagazins kritisiert, dass sowohl die Überschrift als auch das Foto gegen mehrere presseethische Grundsätze verstießen. Der Beschwerdeführer nennt „Effekthascherei“ als Motiv der Redaktion, das Foto zu veröffentlichen. Das Nachrichtenmagazin weist die Vorwürfe zurück. In Polen habe man Lukasz Urban mit einem Staatsbegräbnis gedacht, das im Fernsehen übertragen worden sei und an dem die polnische Regierungsspitze teilgenommen habe. Auch Vertreter aus Deutschland seien anwesend gewesen. Landesweit seien in Polen zu Beginn der Gedenkmesse die Lastwagen hupend stehen geblieben.