Entscheidungen finden

Wie hat der Presserat entschieden?

Rüge, Missbilligung oder Hinweis, wie hat der Presserat entschieden? Hier können Sie online in der Spruchpraxis des Presserats eine Auswahl an Beschwerdefällen von 1985 bis heute recherchieren.

Bitte beachten: Im Volltext abrufbar sind nur Entscheidungen mit den Aktenzeichen ab 2024, z.B. 0123/24/3!

Nach detaillierten Richtlinien (z.B. 8.1) können Sie erst ab den Fällen aus 2024 recherchieren. Ältere Fälle werden nur unter der entsprechenden Ziffer (z.B. 8) angezeigt.

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Entscheidungsjahr
6642 Entscheidungen

Werbung

Eine Boulevardzeitung berichtet in einer Service-Serie unter dem Stichwort »Schöne Haut« über ein neues Gel, das Hautfalten angeblich in zwei Monaten beseitigt. Es werden zehn Frauen als Testpersonen gesucht, und es wird eine Aktion angekündigt, in deren Verlauf 30000 Proben verschenkt werden sollen. Weil diese aber in diesem Umfang letztlich doch nicht zur Verfügung stehen, veranstaltet die Zeitung ein Quiz und lost unter den Einsenderinnen einige Präparate aus. Dem Eindruck, dass dabei die Grenze zur Werbung unkritisch überschritten wird, begegnet die Zeitung mit Informationen über konkurrierende Produkte. (1987)

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Wahlberichterstattung

Eine Lokalzeitung stellt vor der Bundestagswahl die Kandidaten zweier Wahlkreise vor und befragt sie zu ihren politischen Vorstellungen. Ähnlich verfährt ein anderes Blatt in einem anderen Wahlkreis. Ein Leser sieht in der Beschränkung auf die Bewerber der im Bundestag vertretenen Parteien eine Benachteiligung der kleineren Parteien und eine Beeinträchtigung der Wahl bzw. der Wahlentscheidung des Wählers und Lesers. Beide Zeitungen berichten jedoch - was der Beschwerdeführer auch einräumt - über sämtliche Kandidaturen auf Landeslisten der betroffenen Gebiete sowie über alle Direktkandidaten ihrer Wahlkreise. (1987)

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Satire

Eine Monatszeitschrift weist auf die Jubiläumsveranstaltung eines Busunternehmens hin, das Alternativreisen anbietet. Nach Ansicht der Betroffenen sind die dabei gewählten Formulierungen böswillig, verunglimpfend und geschäftsschädigend. So wird z. B. angekündigt, dass die Jungs und Mädchen Gelegenheit haben werden, »sich zu vertonten Zoten unterm Tisch gegenseitig an die Geschlechtsteile zu fassen«. (1987)

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Veranstaltungshinweise

Eine Informationsgruppe für Homosexuelle beschwert sich darüber, dass die örtliche Zeitung nicht bereit sei, die Termine ihrer Beratungs- und Informationsveranstaltungen zu veröffentlichen. Die Redaktion der Lokalzeitung erklärt dazu, sie trete für den Schutz von christlich verankerter Ehe und Familie ein. Ihr Blatt sei kein Forum für jedwede Randgruppe. »Personen und Gruppen, die von christlichen Grundsätzen abweichende Sexualpraktiken propagieren, werden von uns abgelehnt.« (1987)

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Satire

Unter der Rubrik » Total am Ende« und unter der Überschrift »Männerphantasien « persifliert eine Zeitschrift zehn Sätze Bundeskanzler Kohls vor dem Hintergrund des Gorbatschow-Goebbels-Vergleichs. In einer weiteren Ausgabe wird unter derselben Rubrik und unter dem Titel »Da ist der Russ' gefickt« die Uniform der Bundeswehr verspottet. Ein Leser des Blattes ist der Auffassung, diese »obszöne« Berichterstattung verstoße gegen den Pressekodex. (1987)

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Stellungnahme eines Betroffenen

Eine Tageszeitung berichtet über das Finanzgebaren eines Rundfunksenders am Beispiel eines »brisanten Personalproblems«: Der Intendant beabsichtige, einem leitenden Mitarbeiter Filmbeiträge zum Preise von einer Million D-Mark abzukaufen, um ihn freiwillig zum Rücktritt zu bewegen. Der Betroffene beanstandet, dass sich die Redaktion nicht vor der Veröffentlichung mit ihm in Verbindung gesetzt habe. Er macht geltend, dass einige Angaben, die ihn betreffen, falsch seien. (1987)

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Zitat

Der Sprecher eines Industrieunternehmens, der neben anderen in einem Beitrag einer Tageszeitung über Ölpreise zitiert wird, verneint die Authentizität seiner Aussage. Er habe zwar einem Redaktionsbüro auf Anfrage eine telefonische Stellungnahme gegeben, wehrt sich aber dagegen, dass das Büro nach fast neun Monaten mit der ihm ohne vorherige Rücksprache zugeschriebenen Sachaussage den Anschein einer aktuellen Stellungnahme wecke. (1987)

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Recherche

In einem Bericht über das anstehende Strafverfahren gegen den alkoholkranken, inzwischen in den Ruhestand entlassenen Dezernenten einer Kreisverwaltung äußert ein Lokalredakteur den Verdacht der Manipulation des Behördenweges. Wie sei es sonst zu erklären, dass der u. a. für das Straßenverkehrsamt zuständige Jurist beim dritten Fall von Trunkenheit am Steuer innerhalb von rund fünf Jahren noch den Führerschein besitze? Die Zeitung veröffentlicht einige Tage später eine Stellungnahme der Behörde, die den Verdacht der Manipulation zurückweist. Der Betroffene hätte schon deshalb den Behördenapparat nicht manipulieren können, weil er nach dem zweiten Vorfall übergangsweise von der Verantwortung für das Straßenverkehrsamt entbunden worden sei. (1987)

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Recherche

Ermittlungsverfahren

Eine Tageszeitung berichtet über das Ermittlungsverfahren gegen einen Staatsanwalt, dem vorgeworfen wird, Anarcho-Parolen und Anti-Kernkraft-Sprüche an Wände gesprayt zu haben. In einer Beschwerde wird der Redaktion Vorverurteilung unterstellt. Und gegenüber dem zuständigen Richter werde der unberechtigte Vorwurf der Verfahrensverschleppung erhoben. (1987)

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