Presserat zieht Bilanz - Jahresbericht erschienen
Der aktuelle Jahresbericht des Deutschen Presserats ist erschienen. Auch 2016 war die Freiwillige Selbstkontrolle ein gefragter Ansprechpartner in Qualitätsfragen: Insgesamt 1.851 Leser wandten sich an den Presserat und baten um die Überprüfung von journalistischen Berichterstattungen in Zeitungen, Zeitschriften und Online-Medien anhand der ethischen Regeln. „Thematisch fiel auf, dass im Jahr 2016 besonders politische Krisen, Konflikte und Terroranschläge bei den Beschwerden im Fokus standen“, sagt Lutz Tillmanns, Geschäftsführer des Deutschen Presserats. „Ohne eine aufmerksame Leserschaft kann eine freiwillige Selbstkontrolle nicht funktionieren. Alle Leser haben die Möglichkeit, in einem transparenten Verfahren ihre Kritik zu äußern und die Arbeit von Redaktionen überprüfen zu lassen“, so Tillmanns.
Verstöße gegen die journalistische Sorgfaltspflicht wurden – wie in den Jahren zuvor auch – besonders oft in Beschwerden angeführt. Bei den ausgesprochenen Rügen dominierten hingegen Verstöße gegen den Schutz der Persönlichkeit, insbesondere gegen den Opferschutz. Der Presserat sprach 2016 insgesamt 33 Rügen aus, 64 Missbilligungen und 151 Hinweise. 49 Beschwerden waren begründet, auf eine Maßnahme wurde jedoch verzichtet. Der Jahresbericht steht auf der Homepage des Presserats zum Download bereit.