Wie hat der Presserat entschieden?
Rüge, Missbilligung oder Hinweis, wie hat der Presserat entschieden? Hier können Sie online in der Spruchpraxis des Presserats eine Auswahl an Beschwerdefällen von 1985 bis heute recherchieren.
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6642 Entscheidungen
Eine Wochenzeitschrift beschreibt unter der Überschrift »Küsse auf dem Hinterhof« die Umgebung, in der eine als Terroristin gesuchte Frau vor ihrer Festnahme in der damaligen DDR lebte. Dabei wird die Reaktion einer Nachbarin nach Aufdeckung der Identität der Festgenommenen geschildert. Der Deutsche Journalistinnenbund ist der Meinung, der Text diskriminiere die Betroffene und andere Frauen in ihrer gleichgeschlechtlichen Orientierung. In dem angeblichen Zitat der Nachbarin (». . . Schlampe ... lesbisch . . . Terroristin. . . «) werde eine stufenweise Steigerung der Verworfenheit konstruiert. Die Redaktion sieht das anders: Sie lasse der Nachbarin das Recht auf eigene Meinung und zeige Distanz bei ihrer Wiedergabe. (1990)
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Ein Jugoslawe, der im Zusammenhang mit der Razzia bei Roma und Sinti mit Haftbefehl gesucht worden war, wurde am Mittwoch bei einem Einbruch in.. . festgenommen, schreibt eine Lokalzeitung. Die Überschrift des Polizeiberichts lautet: »Roma-Razzia: Neue Festnahme«. Mit der Begründung, der Artikel schüre rassistische Vorurteile, legt der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma Beschwerde beim Deutschen Presserat ein. (1990)
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Eine Tageszeitung berichtet über zwei Bluttaten in der Silvesternacht. So hätten drei bislang unbekannte Messerstecher, möglicherweise Landfahrer, an einer Straßenbahnhaltestelle drei Passanten angegriffen. (1988)
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Zwei Lokalzeitungen veröffentlichen einen gleichlautenden Agenturtext über eine Gruppe von jugoslawischen Putzfrauen, die ihre Arbeitgeber bestohlen haben. Die gesamte Sippe bestehe nach Polizeiangaben aus »mohammedanischen Angehörigen einer ethnischen Minderheit«. In den Polizeiunterlagen stehe dafür das Wort »Zigeuner«. (1989)
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In zwei Tageszeitungen erscheinen gleichlautende Berichte über Probleme der Städte mit Angehörigen von eingewanderten Roma, insbesondere über die Kinderkriminalität in diesen Gruppen. In diesem Zusammenhang wird die schwierige Zusammenarbeit zwischen der Polizei und den Jugendämtern geschildert Zitat eines Oberstadtdirektors: »Die stehlenden Roma haben die gesetzestreuen Sinti und Roma in Misskredit gebracht«. Eine der beiden Zeitungen fragt in der Überschrift: »Was tun gegen stehlende Roma-Kinder?«. (1989)
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Eine Boulevardzeitung versieht ihren Bericht über eine Schießerei in einem »Landfahrer-Lager« mit der Überschrift »Landfahrer-SEK-Aktion nach Schießerei«. Interessenvertreter der Betroffenen sehen darin eine Diskriminierung. (1989)
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Unter der Überschrift »Jungen Trickdieb achtmal erwischt« berichtet eine Boulevardzeitung über einen besorgniserregenden Anstieg der Trick- und Taschendiebstähle in einer westdeutschen Großstadt. Ein Beschwerdeführer stößt sich u. a. an der Formulierung »Neuer trauriger Rekord von diebischen jugoslawischen Landfahrer-Kindern«. (1989)
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Der Bericht einer Boulevard-Zeitung über die Festnahme von zwei stehlenden Kindern trägt die Überschrift »Landfahrer-Diebe«. (1989)
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Unter der Schlagzeile »Erschütternd! Roma-Kinder packen aus - Wenn ich nicht stehlen wollte, gab es nichts zu essen « berichtet ein Boulevardblatt über die Aussagen von Roma-Kindern gegenüber der Polizei und Staatsanwaltschaft. Die Zeitung teilt ihren Lesern u. a. mit, dass die Behörden befürchten, diese Kinder würden als » Verräter« Gewalttaten ihrer Hintermänner ausgesetzt. (1990)
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Eine Boulevardzeitung schildert das Leben einer Terroristin, der fünf Verbrechen zur Last gelegt werden. Sie beschreibt Aussehen, Gang und Figur der Frau und behauptet, an Männern sei sie nie interessiert gewesen. Dafür habe sie viele Jahre mitgemischt »im blutigen Spiel um Tod und Verderben«, sie sei eine Frau »ohne Erbarmen.. Der Artikel ist illustriert mit einem Foto älteren Datums, das die Frau halb bekleidet bei der Arbeit in einer Bar an der Reeperbahn zeigt. Außerdem sind fünf Menschen abgebildet, die bei Terror-Anschlägen ums Leben kamen. Eine Kirche und der Journalistinnenbund sehen die Betroffene in ihrer Würde als Frau verletzt. (1990)
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