Entscheidungen finden

Wie hat der Presserat entschieden?

Rüge, Missbilligung oder Hinweis, wie hat der Presserat entschieden? Hier können Sie online in der Spruchpraxis des Presserats eine Auswahl an Beschwerdefällen von 1985 bis heute recherchieren.

Bitte beachten: Im Volltext abrufbar sind nur Entscheidungen mit den Aktenzeichen ab 2024, z.B. 0123/24/3!

Nach detaillierten Richtlinien (z.B. 8.1) können Sie erst ab den Fällen aus 2024 recherchieren. Ältere Fälle werden nur unter der entsprechenden Ziffer (z.B. 8) angezeigt.

Sie haben Fragen zu unseren Sanktionen? Hier finden Sie Erläuterungen.

 

Entscheidungsjahr
6642 Entscheidungen

Freitod

Eine Boulevardzeitung berichtet unter Angabe von Ortsteil und Straßenname über den Freitod einer Rentnerin. Die Angehörigen fühlen sich seitdem durch Fragen und Blicke ihrer Nachbarn sehr gestört. (1987)

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»Kieler Affäre«

Am Vortag der Landtagswahlen in Schleswig-Holstein berichtet ein Nachrichtenmagazin, daß sich der Ministerpräsident des Landes im Wahlkampf gegen den Oppositionskandidaten unlauterer Methoden bediene. Der Magazinbeitrag basiert auf Aussagen eines Mitarbeiters der Pressestelle der Landesregierung, der für schmutzige Geschäfte wie Bespitzelung und anonyme Anzeigen gewonnen worden ist. Die Titelgeschichte »Waterkantgate: Beschaffen Sie mir eine Wanze« wird auf der Titelseite angekündigt:

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Krankheit

Eine Boulevardzeitung schaltet in mehreren überregionalen Blättern eine Anzeige, in der ein »Report über die neue Pest - AIDS in Deutschland« angekündigt wird. Ein Rechtswissenschaftler macht geltend, hier werde versucht, die gefährliche Krankheit rücksichtslos für Werbezwecke einzusetzen. Die Angaben seien bewusst irreführend und geeignet zu Panik, Hysterie und zur Ausgrenzung einer Minderheit beizutragen. U: a. werde die Antwort auf die Frage versprochen, wann es einen Impfstoff gebe, obwohl gegenwärtig niemand imstande sei, diese Frage zu beantworten. (1987)

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Politisches Amt

In mehreren Beiträgen und Kommentaren beanstandet die Lokalredaktion einer Tageszeitung, daß die freie Mitarbeiterin einer Konkurrenzzeitung ihre Position als Geschäftsführerin einer Gemeinderatsfraktion mißbrauche, ihrem Blatt Informationen aus nicht öffentlichen Sitzungen zuzuspielen und damit den Wettbewerb beider Zeitungen zu verzerren. (1987)

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Augenzeugenberichte

Der Beamte einer Ausländerbehörde beschwert sich über eine Tageszeitung. Diese hatte über die Abschiebung eines Ausländers auf dem Flughafen Frankfurt berichtet und Zeugen zitiert, die gesehen haben wollen, wie der Beschwerdeführer die schwangere Ehefrau des Ausländers unter Anwendung von Gewalt von ihrem Ehemann trennte. Die Redaktion habe sich aus Sensationslust nur einseitig informiert und es versäumt, bei der Ausländerbehörde den tatsächlichen Geschehensablauf zu recherchieren. (1987)

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Namensnennung

Unstimmigkeiten über Zahlungsbedingungen In Zusammenhang mit dem Abonnement führen zu einem Schriftwechsel zwischen dem Herausgeber einer Zeitschrift und einem seiner Kunden. Weil er dem »rüden Ton« seines unzufriedenen Abonnenten Einhalt gebieten will, veröffentlicht der Herausgeber einen der an ihn gerichteten Briefe mit voller Namensnennung des Absenders und versieht ihn mit einem kritischen Kommentar. (1988)

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Krankheit

Ein prominenter Arzt legt in einer Zeitschrift dar, dass er die Mammographie für lebensgefährlich hält. »Höchst leichtsinnig«, nennt in einer der folgenden Ausgaben ein nicht minder prominenter Arztkollege diese Auffassung, die jahrelange Bemühungen um eine bessere Nutzung von Vorsorgeuntersuchungen sabotiere und die Bevölkerung verunsichere. (1987)

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Leserbrief

Der Beitrag einer Lokalzeitung über die Apartheid in Südafrika entfacht eine Leserbriefdiskussion. Einer der Betroffenen beschwert sich, dass seine Antwort auf »unwahre Behauptungen und diffamierende Vergleiche« ohne Absprache um die Anrede »Herr« gekürzt wurde und damit eine »unnötige Schärfe« erhielt. Ein zweiter Brief des Kontrahenten, mit dessen Veröffentlichung die Zeitung die Diskussion der Angelegenheit für beendet erklärt, fordert den Beschwerdeführer zu einer Gegendarstellung heraus, die zwei Wochen später abgedruckt wird. Seiner Meinung nach hätte die Veröffentlichung der beiden Leserbriefe seines Kontrahenten wegen der darin enthaltenen »unwahren« und diskreditierenden Tatsachenbehauptungen unterbleiben müssen. (1987)

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Todesanzeige

Eine Lokalzeitung lehnt eine Todesanzeige mit der Begründung ab, diese enthalte einen Passus, der dem Pietätsempfinden der breiten Öffentlichkeit sicherlich nicht entspreche, wenn er nicht gar als öffentliche Beleidigung in einer Anzeige auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehe. (». . . Man ließ ihrer Seele vier Tage Zeit, die leblose Hülle zu verlassen. Asco, ihr Schäferhund, hielt die Totenwache. Dann taten Polizeibeamte ihre Pflicht.«) (1987)

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Leserbrief

In vier Jahren richtet ein Leser rund 50 Leserbriefe an seine Heimatzeitung. Kein Brief wird veröffentlicht. »Im Interesse der Meinungsvielfalt« bittet er den Deutschen Presserat, die Chefredaktion zu veranlassen, »die gegen mich augenscheinlich verhängte Veröffentlichungssperre aufzuheben«. (1986)

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